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MEMORIAL.ATwo
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Bundespräsident
Spuren der Geschichte
Vergessen?
Befreiung
Kunst und Gedenkkultur
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"Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar"
"Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar" - formulierte Ingeborg Bachmann im Hinblick auf das gesellschaftliche Geschehen Europas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Freilich müssen sich Erinnerungsarbeit und Gedenkkultur im deutschen Kulturraum erst eine Bahn brechen, um wahrhaftig und historisch genau das Vergangene für immer so festzuhalten, dass eine Wiederholung unmöglich wird. memorial.at will dazu einen nationalen Beitrag leisten.


Antithese gegen Nationalsozialismus und Kommunismus
Alle Bemühungen entspringen demselben Motiv: Die demokratische Gesellschaft wurde in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg als Antithese gegen Nationalsozialismus und Kommunismus aufgebaut. Der Schlüssel zum Verständnis der österreichischen Nachkriegsgeschichte sind insbesondere jene Menschen, die diese Zeit miterlebt und mitgestaltet haben. Viele von ihnen kamen aus dem Krieg oder aus der Gefangenschaft und viele kamen aus Lagern oder waren Umsiedler. Frauen und Kinder, die zu Hause eine doppelte Last zu tragen hatten und oft jahrelang nichts über das Schicksal ihrer Angehörigen wussten, vervollständigen das ursächliche soziale Bild der Kriegs- und Nachkriegsgeneration, die mit dem Erkennen der grauenhaften Dimension nationalsozialistischer Gräueltaten aus der radikal parteihaften Politisierung des Alltags zu flüchten versuchten und im Vergessen zunächst eine Lebensform entdeckten, der wir uns bis heute in Österreich gegenüber sehen.


Plattform steht allen offen
Die Plattform memorial.at steht allen offen. Sie ist ein Versuch - ein Beitrag zur Diskussionskultur in Österreich. Sie bietet Information und Diskussion. Das www eröffnet weltweite Einsichten. Das werden auch jene zu schätzen wissen, die vielleicht bereits vor Jahren irgendwo auf unserem Globus ein neues Leben begonnen haben, aber ihre alte Heimat nicht vergessen wollen.


Restitution und Urteilsaufhebungen
Die geschichtlichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts haben in Österreich deutliche Spuren hinterlassen. Bereits die Erlebnisse des Ersten Weltkrieges trugen zu schweren Traumatisierungen und zu nachhaltigen Veränderungen im heimatbezogenen Umfeld bei. Noch schwerer wiegen die aus Nationalismus und Faschismus hervorgerufenen Auseinandersetzungen der zwanziger, dreißiger und vierziger Jahre. Der weitgehend missglückte Versuch des politischen Umbaues der alpenländischen Bevölkerung und deren Eingliederung in eine von Rassenwahn, Gewalt, Terror und Menschenverachtung getragene NS-Staatsverfassung hinterließ tiefe Kerben im kollektiven Gedächtnis. Rechtsfolgen dieser Zeit sind bis heute spürbar - denken wir an Restitution und Urteilsaufhebungen.


Von Erinnerungsarbeit und Gedenkkultur
An der Schnittstelle zur dritten Generation nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges entsteht die Frage: Soll einerseits alles vergessen, weiterhin Wesentliches verdrängt werden? Oder soll andererseits eine "Aufarbeitung" von Vorgängen stattfinden, die angesichts der unfassbaren Ereignisse gar nicht aufgearbeitet werden können? Oder soll drittens der Versuch unternommen werden, die bis in den regionalen Raum durchaus feststellbare Erinnerungsarbeit so weit zu entwickeln, dass daraus eine Gedenkkultur entstehen kann?


Flut längst vergangener Ereignisse
Mehr als 50 Jahre nach den Ereignissen öffneten sich die Archive. Es vergeht seitdem keine Woche, in der nicht über Medien, Publikationen oder wissenschaftliche Arbeiten Details aus der Vergangenheit bekannt werden. Es ist hinreichend Stoff für Auseinandersetzungen zwischen den Generationen. Die Wahrheit bricht sich ihre Bahn. Es scheint, als wäre eine Flut längst vergangener Ereignisse losgebrochen, die man nicht allein mit dem Streben nach Rechtsfrieden wieder bewältigen oder zumindest regulieren kann.


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Anton Uran (2k)
Anton Uran
Memorial Kärnten Koroska (1k)