WER WAR ANTON URAN?

 

Anton Uran wurde am 22. Februar 1922 als Sohn der Cäcilia Uran geborene Lauritsch am Hohen Karl in der Gemeinde St. Martin am Techelsberg geboren.

 

Das Umfeld, in welchem Anton Uran im Kreise seiner Geschwister und der Nachbarskinder aufwuchs, gleicht den meisten mittleren Bergregio-nen des Ostalpenraumes. Von 1926 bis 1936 besuchte er die Elemen-tarschule in St. Martin am Techelsberg. Die Kinder mußten jeden Tag drei Kilometer vom Hohen Karl herunter und nach Beendigung des Unterrichts wieder dieselbe Strecke zu Fuß den Berg hinaufwandern. In schneereichen Wintern war das kleine Bergdorf Karl manchmal unerreichbar. Um den Kindern den Schulweg zu ermöglichen, spannte dann ein Nachbar eines der wenigen Pferde der Ortschaft ein und pflügte mit einem angehängten Fichtenbaum den Schulweg nach St. Martin für die Kleinen frei. Bereits von Schülern wurde die Mitarbeit in der Landwirtschaft, im Gasthaus und rund ums Haus verlangt.

 

Anton Urans Kindheit endete mit dem Verlassen der Pflichtschule. Rasch erlernte er vom Vater mit zunehmender körperlicher Entwicklung das Behauerhandwerk und verbrachte nunmehr viele Stunden bei den Holzarbeitern im Wald.

 

Franz Wohlfahrt, Sohn der Techelsberger Bibelforscherfamilie, erinnert sich, daß er ,,schon in jungen Jahren ... ein geschickter Handwerker geworden (war), der Bauholz erzeugte". Er schildert auch, daß die Eltern Anton Urans dem missionarisch vermittelten neuen Glaubensbild ,,sehr gegnerisch eingestellt" waren und daß Anton ab 1938 ernstes Interesse an der Bibelforscherlehre entwickelte.

 

Wie die anderen stand Anton meist um 4 Uhr früh auf und machte sich auf den Weg in den Forst. In abgelegenen Gebieten errichteten die Holzfäller und Behauer eine Hütte, um sich dort zu verpflegen und zu übernachten. Die Tätigkeit der Holzarbeiter vermittelte starke Gruppenerlebnisse. Anton hatte gute Anlagen: er war konsequent, fleißig, aufmerksam und gutmütig. Er suchte das Naturerlebnis, fand nur wenig Kommunikations-möglichkeiten mit Außenstehenden.